Bolivien und Andenländer
Handicap International (HI) möchte die Integration von Menschen mit Behinderung in die bolivianische Gesellschaft fördern und ihnen den Zugang zu Reha-Massnahmen und Beschäftigung ermöglichen. Zudem möchten wir sicherstellen, dass gefährdete Menschen vor geschlechtsspezifischer Gewalt geschützt werden.

Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung in Bolivien, Musik und Tanzfestival | © Jules Tusseau / HI
Laufende Aktivitäten
In Bolivien ermöglicht Handicap International (HI) Menschen mit Behinderung eine menschenwürdige Arbeit und die Inklusion in die Gesellschaft. In den Gemeinden El Alto und La Paz hilft HI Menschen mit Behinderung Jobs zu finden und bildet unter anderem Mitarbeiter*innen im Bereich der beruflichen Inklusion aus.
HI hat sieben Rehabilitationszentren eingerichtet und hilft bei der Ausbildung des Personals. So soll sichergestellt werden, dass Menschen mit Behinderung Zugang zu den von ihnen benötigten Leistungen haben.
Darüber hinaus klärt HI Menschen mit Behinderung, ihre Familien und andere Beteiligte über ihre Rechte in puncto reproduktive und sexuelle Gesundheit auf und versorgt sie zudem mit Informationen zu gender-spezifischer Gewalt.
Ausserdem arbeitet HI an der Entwicklung einer Strategie zur Vorbeugung und zum Schutz von Frauen vor Gewalt und Missbrauch. Der Ansatz hier berücksichtigt die am meisten gefährdeten Menschen, einschliesslich Migrant*innen und indigene Frauen sowie Kinder mit Behinderung.
Bolivien ist, wie die anderen südamerikanischen Länder, besonders oft von Naturkatastrophen wie Dürren oder Überschwemmungen betroffen.
HI unterstützt lokale Akteure (Behörden, Zivilschutz), um gewährleisten zu können, dass die am stärksten gefährdeten Personen in Vorsorgemassnahmen einbezogen werden.
Neuigkeiten aus den Projekten

Bolivien: Unser Engagement gegen Gewalt an Frauen
Gewalt an Frauen ist ein weltweites Problem mit verheerenden Folgen für die Schutzbedürftigsten. Mit unseren Projekten in Bolivien tragen wir zur Risikoverminderung und zum Schutz von Frauen mit Behinderungen bei.

Für nachhaltige Unterstützung in Bolivien
Dank ihrer Ausbildung zur Konditorin hat Graciela aus Bolivien auch während der Corona-Pandemie ein sicheres Einkommen. Unterstützt wurde sie dabei von Handicap International.

Ismael, 15 Jahre: „Als ich vier war, schlief ich auf den Bahngleisen ein. Der Unfall hat mich einen Arm und ein Bein gekostet.“
Ismael, 15 Jahre, lebt in der bolivianischen Stadt Oruro im Westen des Landes. Bei einem Zugunfall im Alter von vier Jahren verlor Ismael sein rechtes Bein und seinen linken Arm. Dank der Unterstützung durch Handicap International und mehrerer Rehabilitationszentren erhielt er Physiotherapie und konnte lernen, wie er seine Prothese benutzt. Mehr als zehn Jahre später geht Ismael, nun ein eifriger Jugendlicher, zur Schule und liebt den Sport. Er fährt Fahrrad, spielt Fußball und würde gerne schwimmen können.
Sie mit
Hintergrund

Bolivien ist eines der ärmsten Länder in Lateinamerika. Menschen mit Behinderung sind unzureichend in die Gesellschaft integriert.
Während der Regierungen unter Präsident Evo Morales (2006 bis 2019) haben sich die bolivianische Gesellschaft und ihre Institutionen grundlegend verändert. Die Politik von Morales stellte auch in Bezug auf die Anerkennung und Inklusion der 36 ethnischen Gruppen und indigenen Kulturen des Landes eine entscheidende Zäsur dar. Seitdem wurden soziale und wirtschaftliche Reformen durchgeführt und bedeutende Fortschritte bei der Reduzierung der Armut erzielt: Doch trotzdem sind die Unterschiede zwischen Arm und Reich weiterhin sehr gross. Menschen mit Behinderung bleiben marginalisiert.
Bolivien ist ein Land, das regelmässig von Naturkatastrophen betroffen ist. Auch die Folgen des Klimawandels sind stark zu spüren, insbesondere in der Landwirtschaft.
Anzahl der HI-Mitarbeiter: 8
Eröffnungsdatum des Programms: 2011