Haiti: Wir helfen Jérôme, sein Selbstvertrauen zurückzugewinnen

Nothlife Rehabilitation
Haiti

Jérôme wurde durch das Erdbeben im August 2021 und einen anschliessenden Schlaganfall hart getroffen. Mit Rehabilitationsmassnahmen und psychosozialer Unterstützung helfen wir ihm, diese Schicksalsschläge zu überwinden.

Jérôme macht im Beisein des mobilen Teams von Handicap International Haiti Reha-Übungen bei sich zu Hause.

Jérôme macht im Beisein des mobilen Teams von Handicap International Haiti Reha-Übungen bei sich zu Hause. | © Jean Marie Jakomina / HI

Jérôme ist 55 Jahre alt. Am 14. August 2021 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,2 den Süden Haitis und insbesondere die Stadt Camp-Perrin, in der Jérôme lebt. Sein Haus und sein gesamter Besitz wurden zerstört. Ein Jahr später lebt er noch immer in einer Notunterkunft aus Planen und Wellblech, die nur zu Fuss über einen schlammigen Feldweg erreichbar ist.

Mobilität nach Schlaganfall wiedererlangen

Jérôme war früher Landwirt. Aufgrund seines Gesundheitszustands kann er nicht mehr arbeiten: Er ist HIV-positiv und hat vor kurzem einen Schlaganfall erlitten, wodurch er teilweise gelähmt ist. Seitdem hat er grosse Schwierigkeiten, bestimmte Gliedmassen zu bewegen. Seiner Mobilität beraubt, hat er auch seine Unabhängigkeit verloren.

Jérômes Schlaganfall hätte zu einer dauerhaften Behinderung führen können. Glücklicherweise wurde er schnell von unseren Mitarbeitenden betreut. Da er sich kaum bewegen kann, besuchen ihn unsere mobilen Teams für die Reha-Sitzungen zu Hause. Unsere Spezialist*innen geben ihm auch Tipps und zeigen ihm Übungen, die er zwischen den Sitzungen allein durchführen kann.

Dank unserer Unterstützung hat Jérôme bereits deutliche Fortschritte gemacht. Insbesondere hat er in der unteren Körperhälfte eine gewisse Beweglichkeit zurückgewonnen. Er kann selbstständig aufstehen und stehen und bereits wieder ein paar Schritte gehen. Jérôme hofft, dass er bald die Beweglichkeit seiner oberen Gliedmassen zurückgewinnen wird, um wieder arbeiten zu können. Er möchte so schnell wie möglich wieder selbstständig und nicht mehr auf die Hilfe anderer angewiesen sein.

Selbstvertrauen zurückgewinnen

Jérôme hat zwei Kinder, aber er vertraut uns an, dass niemand aus seiner Familie ihn in der aktuellen Situation unterstützt und er sich ein wenig einsam fühlt. Unsere mobilen Teams bieten auch psychosoziale Unterstützung und Hilfe im Bereich der psychischen Gesundheit an. Neben den Reha-Sitzungen unterstützen unsere Spezialist*innen Jérôme psychologisch, um ihm zu helfen, sein Selbstvertrauen zurückzugewinnen.

Wir werden Jérôme in den nächsten Monaten weiterhin besuchen und ihn begleiten, bis er seine Mobilität und sein Selbstwertgefühl wiedererlangt hat.

29 Juni 2022
Einsatzländer

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf

Nadia Ben Said
Verantwortliche Medien
(FR/DE/EN)

Tel : +41 22 710 93 36
n.ben-said@hi.org

HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

Wir sind zutiefst besorgt über die Situation von Menschen mit Behinderungen in der Ukraine
© HI
Nothlife

Wir sind zutiefst besorgt über die Situation von Menschen mit Behinderungen in der Ukraine

Unser Bericht "Ukraine, where sirens sound day and night: A focus on persons with disabilities and provision of emergency health services", der auf den Beobachtungen unserer Teams vor Ort beruht, zeigt, dass Menschen mit Behinderungen in Krisen- und Notsituationen stärker als andere Menschen Gewalt und Misshandlungen ausgesetzt sind. Sie haben auch grössere Schwierigkeiten, Zugang zu humanitärer Hilfe. Die Krise in der Ukraine ist keine Ausnahme.

Schulanfang für Sreyka Inklusion Rehabilitation

Schulanfang für Sreyka

Die 8-jährige Sreyka hüpfte auf dem Heimweg von der Schule die Strasse entlang, als ein rasender Autofahrer sie mit seinem Fahrzeug erfasste. Schwer verletzt wurde sie zunächst in ein nahegelegenes Gesundheitszentrum und dann in das nächstgelegene Krankenhaus gebracht, das nicht über die nötige Ausrüstung verfügte, um sie zu behandeln. Sreyka wurde dann an das Kinderkrankenhaus in der Hauptstadt Phnom Penh überwiesen. Dort musste ihr linkes Bein amputiert werden, um ihr Leben zu retten.

Erfahrungsbericht von Anna, Projektverantwortliche in der Ukraine Nothlife

Erfahrungsbericht von Anna, Projektverantwortliche in der Ukraine

Anlässlich des 40-jährigen Bestehens von Handicap International präsentieren wir Ihnen verschiedene Erfahrungsberichte unserer Mitarbeitenden aus aller Welt. Erfahren Sie, wie Anna in die Ukraine zurückkehrte, um sich unserem Team in ihrer Heimatstadt anzuschliessen.