Tschad
Im Tschad leben über 16 Millionen Menschen, laut Weltbank die Hälfte unterhalb der Armutsgrenze. Menschen mit Behinderung – z.B. Opfer von explosiven Kriegsresten – gehören zu den ärmsten und schutzbedürftigsten Menschen im Tschad. Ausserdem sind Tausende von Menschen von Blindgängern bedroht, die von verschiedenen Konflikten übriggeblieben sind.

HI - Gesprächsgruppe zur inklusiven Bildung von Kindern mit Behinderungen | © Till Mayer / HI
Laufende Aktivitäten
Handicap International (HI) führt Nothilfe- und Entwicklungsprojekte durch, darunter Minenräumung, Hilfe für Menschen mit Behinderung, Inklusion, Rehabilitation und inklusive Bildung. Wir suchen nach innovativen und nachhaltigen Lösungen, um besser auf die tatsächlichen Bedürfnisse zu reagieren und die sozioökonomische Entwicklung der schutzbedürftigsten Menschen zu unterstützen. Im Norden des Landes hat HI zum Beispiel ein gross angelegtes Projekt zur Minenräumung und wirtschaftlichen Entwicklung (PRODECO) in Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen ins Leben gerufen.
In der Region Lac tragen wir zum Schutz und zur Einschulung von Kindern bei und klären betroffene Menschen über die Risiken von explosiven Kriegsresten auf. Ausserdem begleiten wir auch Kinder mit Behinderung durch psychosoziale Unterstützung.
Neuigkeiten aus den Projekten

Abschluss der zwei Jahre dauernden Drohnentests im Tschad
Im März haben wir die zwei Jahre dauernden Drohnentests im Norden des Tschad mit unseren Partnern Mobility Robotics und Côte d'Ivoire Flying Labs abgeschlossen.

Minensuchdrohnen : Eine Revolution in der Minenräumung !
In Faya-Largeau, im Norden des Tschad, hat Handicap International (HI) begonnen, Minensuchdrohnen zu testen. Das Ziel ist, genauer herauszufinden, welche Gefahren in und auf dem Boden lauern – eine Revolution in der Minenräumung !

Explosivwaffen: Risikoaufklärung zum Schutz der lokalen Bevölkerung
Nach Jahrzehnten des bewaffneten Konflikts ist die Tschadsee-Region nach wie vor mit explosiven Kriegsresten übersät. Handicap International (HI) stellt Warnschilder um gefährdete Bereiche auf und führt Aktionen zur Risikoaufklärung durch, um die lokale Bevölkerung vor den Gefahren zu schützen.
Sie mit
Hintergrund

Der Tschad ist überwiegend ländlich geprägt und zählt zu den ärmsten Ländern der Welt.
Präsident Idriss Déby starb am 20. April 2021, einen Tag nach seiner fünften Wiederwahl. Während der Tschad seit den Präsidentschaftswahlen 2016 und dem Einbruch der Ölpreise 2014 eine tiefe wirtschaftliche Rezession erlebt hat, stürzt der Tod des ehemaligen Präsidenten das Land in eine Zeit der Unsicherheit.
Der Tschad ist seit 2003 von verschiedenen humanitären Krisen betroffen. Diese Krisen stehen im Zusammenhang mit grossen Völkerbewegungen in den Grenzgebieten, darunter Flüchtlinge aus dem Sudan im Osten, Geflüchtete und Rückkehrer aus der Zentralafrikanischen Republik im Süden und in jüngerer Zeit nigerianische Flüchtlinge und Binnenvertriebene in der Provinz Lac im Westen des Landes. Im Jahr 2020 führte die Regierung die Operation Bohoma Anger durch, um gegen bewaffnete Gruppen in der Region Lac zu kämpfen. Die Angriffe, Entführungen, Morde, Raubüberfälle und Brände gingen trotzdem weiter und die Sicherheitslage ist zunehmend instabil. Aufgrund der durchlässigen Grenzen zu Burkina Faso, in welchem sich seit Januar 2015 Terroranschläge ereignen, ist das Land einer wachsenden terroristischen Bedrohung ausgesetzt.
Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 112
Eröffnungsdatum des Programms: 2014