Pakistan
Handicap International (HI) zieht eine erfolgreiche Bilanz bei der Durchführung von Entwicklungsprojekten in Pakistan, um afghanischen Flüchtlinge zu helfen (ab Beginn der 1980er bis Ende der 1990er Jahre). HI unterstützte die Bevölkerung nach mehreren Naturkatastrophen (Erdbeben, Überschwemmungen) und führt Projekte durch, um die Auswirkungen von Naturkatastrophen auf die schutzbedürftigsten Bevölkerungsgruppen zu mildern. Wir helfen Flüchtlingen und Binnenvertriebenen und setzen uns für das Wohl von Kindern mit Behinderung in Flüchtlingslagern und die Inklusion von Frauen mit Behinderung in die Gesellschaft ein.

Geschützte Spielbereiche für vertriebene Kinder mit und ohne Behinderung erlauben ihnen, über ihre Erlebnisse und Traumata zu sprechen. | © L. Chancenotte / HI
Laufende Aktivitäten
Handicap International ist bereits seit mehr als 30 Jahren in Entwicklungsprojekten tätig. Aufbauend auf den Fähigkeiten und der Erfahrung hat HI 2016 einen Aktionsplan für die Arbeit in Pakistan über 5 Jahre entwickelt. Der Fokus lieg auf den folgenden fünf Säulen:
- Inklusive Bildung (das Bildungssystem für Jungen und Mädchen und junge Frauen mit Behinderung inklusiver gestalten)
- Gesundheit und Prävention (Präventionsmassnahmen, um Risiken und/oder Auswirkungen von Behinderungen effektiv zu reduzieren)
- Nothilfe und inklusives Katastrophenrisikomanagement
- Technische Hilfe für die pakistanische Regierung und internationale Organisationen, NGOs, Organisationen der Zivilgesellschaft usw., um die Berücksichtigung von Behinderung sicherzustellen
- Empowerment von Frauen und Gender-Thematiken
Neuigkeiten aus den Projekten

Notstand in Pakistan, Familien brauchen Hilfe
Seit dem 14. Juni wird Pakistan von Regenfällen in einem nie dagewesenen Ausmass heimgesucht. Der Monsun hat zu verheerenden Überschwemmungen und Erdrutschen geführt. Ein Drittel des Landes steht unter Wasser. Wir beobachten die Lage genau und bereiten einen Nothilfeeinsatz vor, um den von den Überschwemmungen vertriebenen Familien zu helfen.

Covid-19 in Bangladesch, Indien und Pakistan: Situation ist alarmierend
In Südasien ist ein sehr besorgniserregender Anstieg der Fälle der Covid-19-Epidemie zu verzeichnen, insbesondere in Indien, Pakistan und Bangladesch, wo Handicap International (HI) interveniert. In diesen drei Ländern gibt es bereits 565'000 Fälle von Infizierten, darunter über 330'000 Menschen in Indien, das damit an vierter Stelle der Länder mit Covid-19 Erkrankungen darstellt. Für die schutzbedürftigsten Menschen ist diese Situation besonders schwierig, da durch die Gesundheitskrise ihr Zugang zu medizinischer Versorgung und humanitärer Hilfe eingeschränkt ist.

„Ich habe Angst, dass meine Kinder hungern müssen“
Abdul im afghanischen Flüchtlingscamp Jalala Afghan Mardan in Pakistan macht sich grosse Sorgen. Die Ausgangssperre trifft seine Familie hart. HI (Handicap International) unterstützt ihn und seine Kinder.
Sie mit
Hintergrund

Pakistan wird immer häufiger und regelmässig von Naturkatastrophen heimgesucht. Zusätzlich stellt der anhaltende Konflikt in den Grenzgebieten eine Herausforderung für die Sicherheit im Land dar, worunter besonders die lokale Zivilbevölkerung leidet.
Trotz des jüngsten Wirtschaftswachstums ist Pakistan nach wie vor eines der Länder in Südasien, die bei Entwicklungsindikatoren am schlechtesten abschneiden. Pakistan hat mit einer hohen Inflationsrate und anderen Wirtschaftskrisen zu kämpfen. Der anhaltende Konflikt in den Grenzgebieten stellt eine sicherheitspolitische Herausforderung dar, die sich nachteilig auf die lokale Bevölkerung auswirkt. Besonders nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan sind die pakistanischen Grenzen unsicherer geworden. Auch die internationalen Beziehungen sind ein Dauerthema, insbesondere im Hinblick auf die angrenzenden Staaten Indien und Afghanistan, mit denen Pakistan ungelöste Grenzstreitigkeiten und gelegentlich militärische Zwischenfälle hat.
Pakistan hat eine lange Tradition in der Aufnahme von Flüchtlingen: Etwa 1,4 Millionen registrierte afghanische Flüchtlinge leben in dem Land. Kurz nach dem Einmarsch der Taliban in Afghanistan, kamen etwa 5.000 weitere afghanische Flüchtlinge nach Pakistan, doch die pakistanische Regierung schloss alsbald die Grenzen. Pakistan wird auch regelmässig von Naturkatastrophen heimgesucht: 2005 wurden durch ein Erdbeben drei Millionen Menschen vertrieben, und 2010 waren mehr als 20 Millionen Menschen von schweren Überschwemmungen betroffen.
Obwohl Pakistan das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderung unterzeichnet hat (2008 unterzeichnet, 2011 ratifiziert), gibt es kaum zuverlässige Daten, um die Zahl von Menschen mit Behinderung zu bestimmen. Ausserdem gibt es nur wenige Massnahmen von der Regierung, um Menschen mit Behinderung zu helfen.
Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 49
Eröffnungsdatum des Programms: Anfang der 1980er Jahre